Psychotherapeutische Hilfe für traumatisierte Kinder und Jugendliche
„Trauma First“ bietet Hilfe für Kinder und Jugendliche zwischen 2 und 16 Jahren, die folgenden Belastungen oder Bedrohungen ausgesetzt waren:
- sexuelle Belästigung, sexueller Missbrauch, Vergewaltigung
- Misshandlung: Schläge, Stöße, Schütteln, Verbrennungen, Stiche usw.
- Vernachlässigung, häusliche Gewalt
- psychische Gewalt, Terror, Mobbing
- Verkehrsunfälle, Zugunglücke
- Überschwemmungen, Erdbeben
- Kriegsteilnahme, Entführung, Geiselnahme
- Überfälle, Bedrohung, Einbruch, Raubüberfälle, Amokläufe
- Tod eines Geschwisterkindes, Tod eines Elternteiles
- Lebensbedrohliche Krankheit
- Kinderhandel einschließlich illegaler Adoption,
- Prostitution, Pornographie, Ausnützung durch Pädophilie, Exhibitionismus
- Gewalt gegen Kinder in Institutionen etc.
In enger Zusammenarbeit mit den behandelnden Kinder- und Hausärzten erfolgt die traumaspezifische ambulante psychotherapeutische Behandlung.
Kinder-und Jugendgruppe
Mit den Kindern werden spielerisch und praktisch Themen wie „Angst“, „Alpträume“, „Wohin mit meiner Wut“, „Was mir hilft“, „Normale Reaktionen auf unnormale Ereignisse“ und aktuelle Herausforderungen des Familienalltages bearbeitet. Hauptfigur für die jüngeren Kinder ist ein Drache, der sie als Beschützer und Ratgeber durch das Training begleitet.
Die Kinder werden engmaschig betreut, um den Aufbau von Selbstwert und Selbstwirksamkeitserwartung zu unterstützen. Weiterhin wird der Abbau von ungünstigen Verhaltensmustern angestrebt (Vermeidungsverhalten, Rückzug und Aggression).
Die Kinder und Jugendlichen werden jeweils nach Alter, nach Art des Traumas bzw. nach Art der Traumafolgestörung unterschiedlichen Gruppen zugeordnet. Die Gruppengröße bewegt sich zwischen zwei und acht Kinder. Eine bis zwei Trainerinnen leiten die Gruppe an.
Die Gruppensitzungen werden in regelmäßigen Einzelsitzungen vertieft und ergänzt. Die Bearbeitung traumatischer Inhalte erfolgt ausschließlich im Einzelsetting.
Elterntraining
Mit den Eltern wird ein traumaspezifisches Elterntraining durchgeführt. Der Familie wird eine Mischung von Informationen, praktischen Übungen, Rollenspielen sowie Auswertungen von Alltagssituationen angeboten. Zu den inhaltliche Themen gehören beispielsweise „Normale Reaktionen auf unnormale Ereignisse“, „Umgang mit den Ängsten der Kinder“, „Wie verhalte ich mich bei Alpträumen“, „Was kann ich bei Überforderung tun“, „positive Familienaktivitäten“ und „schwierige Situationen im Familienalltag“. Die Eltern werden engmaschig begleitet, um sie im Umgang mit den Symptomen des Kindes und ihren Erziehungsmethoden hilfreich zu unterstützen. Weiterhin werden die Eltern zur Selbstfürsorge angeregt.
Organisatorischer Ablauf
Die Praxis für Psychotherapie stellt eine Anlaufstelle für Kinder, Jugendliche und Familien nach traumatischen Erfahrungen dar. Nach einem ersten Kontakt erfolgt die Eingangsdiagnostik, die sowohl mit den Bezugspersonen als auch mit dem Kind bzw. der Jugendlichen mehrere diagnostische Sitzungen beansprucht. Anschließend erfolgt ein Rückmeldungsgespräch mit der Familie bzw. den Bezugspersonen, in welchem die Diagnose(n) mitgeteilt und gemeinsam ein individueller Behandlungs- und Betreuungsplan entwickelt wird.
Die Familie erhält eine Empfehlung, ob das Kind bzw. die Eltern an dieser Versorgung teilnehmen sollten. In jedem Einzelfall wird individuell festgelegt, ob und welche Kindergruppe; ob und welche Elterngruppe indiziert ist.
Neben den traumaspezifischen Gruppenangeboten gehören Einzel- und Familiengespräche zum Standard. Pro Quartal ist eine spezielle kinderärztliche Untersuchung für die Familie verpflichtend. Wenn sich die Familie zur Teilnahme entscheidet, übernimmt ein multiprofessionelles Team die Versorgung.